Die „täglichen Saxophonübungen“ haben zunächst die Funktion, dich aus dem Alltag heraus hin zum Instrument zu bringen. Auf diesem Weg schaffst du die Voraussetzungen für ein intensives musikalisches Erleben.

Dieses musikalische Erlebnis erfahren wir umso inniger, je mehr die technischen Hemmnisse, die ein Instrument mit sich bringt, mit körperlicher Leichtigkeit und Geschmeidigkeit überwunden werden können.

Mit den „täglichen Saxophonübungen“ gebe ich dir eine Übungsprogramm, um genau jene Körperregionen zu trainieren, die dein Spiel und deinen Klang leicht und geschmeidig werden lassen.

 

Ein Blasinstrument zu spielen ist ein komplexer Vorgang: es ist ein Zusammenspiel mehrerer unterschiedlicher Körperpartien. Im Wesentlichen sind das:

  1. das Becken mit der Atemstütze, 
  2. die Mundpartie mit Ansatz und Zungenstoß, 
  3. die Finger und 
  4. der „Fahrstuhl“, der die körpereigenen Resonanzräume verbindet und öffnet.

Ich nenne diese vier Körperpartien die „Vier Klangzentren des Saxophonspiels“. Je bewusster und direkter du sie einzeln ansteuern kannst, je unabhängiger sie voneinander wirken können, desto leichter und geschmeidiger wird dein Spiel und dein Klang.

Mit den „täglichen Saxophonübungen“ tun wir genau dies: wir betrachten jedes Klangzentrum für sich und schauen auch die Wechselwirkung der Klangzentren untereinander an. Daher sind diese Übungen so wertvoll.

 

Wir können die „täglichen Saxophonübungen“ daher auch als „Schule der Geschmeidigkeit“ bezeichnen. Die Übungen lassen sich grob einteilen in:

  1. Lange Klänge
  2. Tonwechsel
  3. Oktavsprünge
  4. Tonleitern

Vielleicht wirken die Übungen der „Schule der Geschmeidigkeit“ auf dich auf den ersten Blick steril, mühsam oder in einer anderen Art  wenig attraktiv. In der richtigen Anwendung stellen sie jedoch den effektivsten Weg zu einem persönlichen und innigen musikalischen Ausdruck dar. Der Ausruf „Du hast die Musik im Blut“ bezieht sich für mich nicht auf eine Begabung, die man hat oder eben nicht. Diese Qualität lässt sich erlernen und zeigt, wie intensiv du dich mit den „täglichen Saxophonübungen“ beschäftigt hast.

Die richtige Anwendung der Übungen heißt, jede Übung im Körper auf zwei Arten nachzuspüren: Welche Muskeln sind beteiligt und wo im Körper nehme ich den Klang wahr? Dadurch entsteht eine Selbstverständlichkeit des Saxophonspielens, die sich geschmeidig anfühlt.

Dann sind die Übungen überhaupt nicht mehr steril, sondern lassen den eigenen Körper erleben wie es sonst nur durch die unterschiedlichen Techniken von Körperarbeit (Feldenkrais, Dispokinesis, Alexandertechnik, Screening, etc.) möglich ist. 

 

In Verbindung mit dem Klang des Instrumentes entsteht so dein persönlicher Saxophonsound. 

Dein ganz eigener Klang.